Friday, July 31, 2009

Der Sueden von Laos und die 4000 Inseln

Die Strasse entlang des Mekongs brachte mich in den Sueden von Laos. An der Grenze zu Kambodscha breitete sich der Flusslauf Trichterfoermig aus und in dem dadurch entstandenem Becken tummelte sich eine Insellandschaft, umstroemt vom Netz des aufgespaltenen Mekongs. Auf Si Phan Don, den 4000 Inseln findet die bodenlose Unbeschwertheit der Laoten seinen kroenenden Abschluss. Was braucht man auch mehr? Eine gute Mischung von Palmen und Huetten bieten unverzichtbaren Schatten, Kokosnuesse und andere Fruechte tuermen sich an den Straenden, vor denen Suesswasserdelphine umherplantschen. Dicke, glueckliche Schweine und Gefieder sonnt sich auf den Reisplantagen in voller Erwartung endlich verspeisst zu werden, in jedem Restaurant steht Gras auf der Speisekarte und wenn man mal lauffaul wird, kann man auch die besonders unter der juengeren Bevoelkerung stets beliebte Elefanteneisenbahn zu Hilfe rufen.

Im Wohlfuehltaumel zwang mich letztlich ein Umstand dann doch dazu, wieder an Land und somit Richtung Grenzpunkt von Kambodscha weiterzuziehen. Paradise scheinen keine Bankautomaten zu besitzen. Den letzten lies ich knapp 150km noerdlich unbeachtet hinter mir, an Zurueckfahren war nicht zu denken, in Laobusmanier waere bei solchen Distanzen mit einem 2-Tagestrip zu rechnen gewesen. Frueher als gewollt, nahm ich nach einigen Tagen dann also die Faere an die Grenze, wo ich mit meinen letzten Geldresten ein Visum fuer Kambodscha zu erkaufen erhoffte..














Sunday, July 26, 2009

Luang Probang und der Norden Laos

An Zeiten in Nepal erinnert, kurvten wir im klapprigem Local Bus die Berge hoch richtung Norden. Trotz Regen und Erdrutschen entweichtend nur knapp dem freundlichen 200 meter Abhang entkommend, erreichten wir angenehme 11 Stunden spaeter die alte Khmer-Koenigstadt Luang Probang.
Auf einem Nebenarm des Mekong Flusses ging es weiter Richtung chinesische Grenze, bis das Boot, auf Grund von aufgesammelten Huehnern und anderem Balast sich immer tiefer in das goldgelbene Wasser tauchend, an dem kleinem Hafen von Nong Khiaw anlegte. Einige Tage spaeter befand ich mich schon wieder in Richtung Sueden. China muss warten.

















Thursday, July 23, 2009

Vientiane, Laos

In Vientiane verbrachte ich nur zwei Naechte, obwohl das leckere Gratisfruehstueck vom Guesthouse mich fast dazu bewegt hatte, in dieser sicherlich entspanntesten aller Hauptstaedte der Welt noch ein wenig laenger zu bleiben. Diese nationale Gelassenheit, die man tatsaechlich ueberall in Laos angenehm zu spueren bekommt, kommt nur an einem Punkt in der Hauptstadt leicht zum stolpern. Der Markt, den ich nur zufaellig entdeckt habe, um dann stundenlang in einer von einer viel zu tief haengenden Decke ueberdachten Halle umherzuirren, erdrueckt von jeglicher form von Gestank, ausgehend von allen Sorten an Gewaechsen, sich schlaengelnden Fischen, Schildkroeten und anderen unidentifizierbarem Getier, jedenfalls kaum etwas, das ich als Lebensmittel haette durchgehen lassen.
Assoziationen mit dem Tokioter Fischmarkt waren schnell geknuepft. Doch trotz dieses vielen uebelrichenden Gewusels in chaosartiger, platzangsthervorrufender Atmosphere, herrschte auch hier unter den Verkaeufern hoechste Gelassenheit. Der Grossteil schlief sogar, mitten auf seinem eigenen Stand sich ausbreitend, zwischen sich windenen Aalen und Stinkwurzeln. Ein herrliches Land!






Tuesday, July 21, 2009

Bangkok

Nach mehr als 17 Jahren bin ich nun wieder hier. Alles scheint sich veraendert zu haben. Das Bild der sandigen von Elefanten flanierten Strassen das mir im Gedaechtnis geblieben ist, scheint es nicht in die Gegenwart geschaft zu haben. Der mit Palmen und Tempeldaechern versehte Horizont ist nun einer in neonfarben leuchtenden und blinkenden Wolkenkratzerlandschaft gewichen. Die Strassenzuege, dessen Ecken mit 7eleven's und FamilyMarts bestueckt sind kommen denen vom Tokioter Akihabara schon beaengstigend nahe und dort wo noch ein wenig vom urspruenglichem Flair erhalten geblieben ist, wuchert der Tourismus wie ein nimmersattes Tier.

Einzig Chinatown scheint noch ein wenig von seiner urtypischen Art behalten zu haben. Und so streifte ich meinen ersten Abend auf dieser Reise durch die Gassen des Chinesenviertels, bestaunte die vielen Garkuechen vor denen draussen die Thai's auf ihren Hoeckern sitzend Leckereinen nach Feierabend verspeisten, sah den Huehnerhaendlern zu, wie sie ihre am Abend erhaltene, noch lebende Ware fuer den naechsten Tag und wohl kaum im Einverstaendnis der gackernden Tiere "vorbereiteten", strich mit den Rattenfaengern um die Gassen, die an ihren Spiessen kleine Hoermuscheln zum aushorchen von moeglichen Rattennaestern befaestigt hatten, und gelangte schliesslich und leider zu spaet zu meinem Hotel, in das ich noch nicht eingecheckt, aber mir schon rausgesucht hatte, und vor dessen nun schon geschlossenen Tueren ich mir ueberlegte, wie ich den rest der Nacht verbringen koenne.

Das umherstreifen im naechtlichen Bangkok fand also seine Fortsetzung und endete schliesslich in diesem Internetcafe in dem ich jetzt auf den Morgengrauen warten werde, um dann ein Taxi zum Busbahnhof zu nehmen. (oder Zug. Das weiss ich noch nicht genau..) Denn ohne grossartig mich in der Koenigsstadt im Sightseeing zu ueben, soll es morgen gleich weiter nach Laos gehen, wo mir wenigstens keine schoenen Kindheitserinnerungen kaputt gemacht werden koennen...